Was uns bewegt: Täterarbeit mit Symbolarbeit zu verbinden

Basierend auf unseren langjährigen forensischen Erfahrungen haben wir im Jahre 2013 das „Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter (BPS-R)“ modifiziert und das „Manual für Lernbehinderte“ entwickelt, um einen neues Behandlungsansatz für Menschen mit eingeschränkten intellektuellen Fähigkeiten anzubieten. Nach Veröffentlichung haben wir hunderte Mitarbeiter in Forensischen Kliniken, Justizvollzugsanstalten, der Beratungsstelle pro familia, Straftäterambulanzen, sowie niedergelassene Therapeuten und Bewährungshelfer fortgebildet. Nun haben wir unser Konzept noch einmal weiterentwickelt und nicht nur unsere Erfahrungen aus den zahlreichen Fortbildungen einfließen lassen, sondern dieses auch um unsere Erfahrungen aus der stationären und ambulanten Gruppenbehandlung mit Tätern, die wegen Besitzes und Verbreitung von Kinderpornographie verurteilt wurden, erweitert. Ergebnis ist ein eigenständiges Behandlungsprogramm, welches lernbehinderten Menschen und Menschen mit Sprachbarrieren ermöglicht, sich in der Therapie auszudrücken und deliktbezogene Behandlung möglich zu machen. In der Praxis zeigte sich hierbei, das auch normalintelligente Täter, die wenig Zugang zu ihren Gefühlen haben, von dieser Methodik profitieren.

Weiterentwickelt haben wir unser Behandlungsmanual durch die Erfahrungen dreier ambulanter Behandlungsgruppen, die wir als Modellprojekt „adg Lüneburg“ für das Oberlandesgericht Oldenburg durchführten. In Zusammenarbeit und fachlichem Austausch mit Bewährungshelfern haben wir uns durch Methoden der psychologischen Symbolarbeit nach Wilfried Schneider und Impact-Techniken aufgenommen und an eine delikt- und risikosenkende Behandlung angepasst.

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